Hallo,
mal ein Standpunkt aus mehr als 30 Jahren Leben als bekennender Zoophiler, was das Kennenlernen, das Treffen und das Leben und Lieben mit Gleichgesinnten betrifft.
Ich möchte das objektiv wie möglich darstellen - kann aber Emotionen nicht vollkommen ausschließen.
Damals, Anfang der 90er, gab es das Internet so wie es heute ist absolut nicht. Als Jugendlicher ist man eher sehr mit sich beschäftigt, sein Körper entdecken, die Welt ändert sich, mehr Rollen muss man erfüllen. Pubertät! Was bin ich, wer bin ich, wo will ich hin? Fragen die mich seit meinem 13. Lebensjahr beschäftigten. Kurzum, es dauerte etwas bis ich mir klar war, dass ich auch Tiere (Hunde, Pferde, Schweine, Kühe etc.) sexuell attraktiv fand und weiterhin finde.
Ich fühlte mich sehr alleine. Konnte mich nicht austauschen. Das machte mich depressiv. Man verdrängt dann.
Später, Ende der 90er schoßen die Internetcafés aus dem Boden. Ich hatte den Führerschein und verließ oft und viel die ländliche Region in Richtung Stadt. Ich ließ mir das Internet erklären und ging mit dem Netscape Navigator ins Internet. Man saß dort an runden Tischen mit 4 PCs an den 4 "Enden" mit dem Rücken zur Wand. Und so komisch es klingt, ich sah auf dem Weg zum WC einen anderen Mann der sich einen Filmclip anschaute indem eine Frau einen Hengst oral befriedigt. Das war so um Ende 1998. Natürlich wusste ich, ich kann den Mann nicht ansprechen. Aber ich wusste, ich war anscheinend nicht alleine. Das beruhigte mich. Ich fuhr wöchentlich 3 oder 4 Mal in der Woche dorthin. Man kam mit anderen ins Gespräch. Man lernte im IRC chatten und fuhr auf Channelparties. Lernte Menschen mögen und lieben. Und auch besagter Herr war dort. Irgendwann kam ich mit ihm ins Gespräch. Wir tranken und lachten. Irgendwann kamen wir damals in den Cliquen zu "Wahrheit oder Pflicht" - Spielchen. Also es ging auch frivol zu. Und da wurden dann auch mal so "surreale" Fragen mit Tieren gestellt. Klar, alle hatten diese Phantasien. Wir wussten aber auch, weil viel gelacht wurde, dass es nicht real ist bis auf der Typ und noch ein Mädchen - die lachten eher wenig herzlich, sie grinsten nur, damit sie nicht auffielen. Mir fiel es auf.
Ich habe mich halt nicht wirklich getraut. Man zweifelt ja auch irgendwie.
Bevor ich zur Bundeswehr musste, entdeckte ich, wie der Herr in einem Forum unterwegs war. Ich habe mir das verschämt aus der "Ferne" angeschaut und habe dann damals noch unter altavista nach einem Tiersexforum gesucht. Da gab es dann den Begriff Beastiality in meinem Leben. Beastiality-Dating, Beast-Forum,... Ich suchte viel nach Beastiality und kam immer mehr auf Seiten mit Filmchen. Damals maximal ne Minute lang, schnell war das Internet da nicht. Und die Qualität war mehr schlecht als recht.
Und man meldete sich in diesen Foren an. Man laß mit, versuchte zu partizipieren. Ich kam mir sehr einsam vor. Irgendwann wurde ich auf diesem Forum angeschrieben. Unbedarft und wirklich nicht wissend wie es im Internet läuft, haben wir uns über allem Möglichem unterhalten. Zwar auch im sexuellen Bereich. Ich hatte aber das Gefühl, dass ich als Mensch interessant bin. Also man brachte mir Respekt gegenüber. Ich fühlte mich gut. Und so lernte man mit der Zeit immer mehr Menschen kennen. (Meine Bundeswehrzeit werde ich hier nicht thematisieren - chronologisch käme sie jetzt).
Nach meiner Dienstzeit von 4 Jahren hatte ich mittlerweile eine Freundin. Und ich war parallel weiter in diesem Forum unterwegs. Zwickmühle. Ich belog meine Freundin. Ob sie vielleicht auch zoophil war oder ist, weiss ich bis heute nicht. Jedenfalls ist sie nun meine Exfrau - das nur nebenbei.
Ich war für Stunden am Tag im Internet, nicht mehr im Internetcafés, aber zu Hause. In den Foren, mittlerweile fand man mehr Portale auch international. Beastforum gab es mit vielen, sehr vielen Menschen. International! WOW. Ich merkte wie ich innerlich wuchs. Ich wurde mutiger. Aber immer noch ein großer Schösser, wie man hier sagt. Die Kontakte blieben. Keiner drängekte. Man fragte nach wie es einem geht und ging dann seiner täglichen Aufgaben nach.
So um Frühjahr 2007 bekam ich von einer Gleichgesinnten eine Einladung zum Grillabend. Nur gleichgesinnte Menschen mit und ohne eigenes Tier. Ja, ich nahm mir den Mut und fuhr 3 Stunden zum Treffen hin. Ich war extremst nervös. Aber man versuchte mich zu beruhigen. Je später der Abend um so lustiger die Menschen. Kaum einer machte Abstände Sex mit anderen zu haben. Es war einfach ein Grillabend, ne einfache Feier.
Dies wurde fast monatlich einmal veranstaltet. Also ca. 10 Mal im Jahr. So um 2014 war alles am Ende. Wege trennten sich. Niemand vertraute dem anderen nicht mehr. Was war passiert (kann auch als Warnung genommen werden)? In den Foren kamen immer mehr Spinner - was man erst später erfuhr. Sie gaben sich als Paare oder Frauen aus, gaben an sie hätten "erfahrene" Tiere und so weiter. Damals war das als "Legitimation" ausreichend. Also kamen auch Gegner der Zoophilie in den Genuss auf Treffen eingeladen zu werden - sehr gute Schauspieler.
Tja, bei einem "Sommerfest" an Rhein und Mosel stand aufeinmal Polizei, Ordnungsamt und Tierschutz vor der Tür. Extremst peinliche Situation. Jeder musste seine Personalien preisgeben. Im Nachhinein habe ich noch gesagt bekommen, dass jemand seine Tiere abgeben musste. Ob das stimmt konnte ich nicht herausfinden - bleibt also eine Behauptung für mich.
Bezugnehmend auf diese Erfahrungen kann ich verstehen, wenn echte zoophile Menschen, die ihre Tiere wirklich lieben, kein Interesse haben an offensive, schon fast bedrängende Fragen nach Treffen oder direkt nach dem Sex. Aufgrund von Erfahrungen mit Fakes weiss ich auch, dass mehr als die Hälfte in Foren Spinner, Fakes und Pornosüchtige sind. Oder neugierige Menschen die von irgendwas eine Ahnung haben sich aber darstellen wie Profis. Ebenso habe ich aus dieser Erfahrung gelernt, dass bei echtem Interesse und echter Tierlieb Ehrlichkeit unabdingbar ist. Ehrlichkeit währt am Längsten. Also Typen mit oder ohne Tier die sich profilieren als seien sie in einer internationalen Gruppe und suchen dafür noch weitere "Mitglieder" eher Fantasiegequatsche ist, sollte schon auffallen. Darauf reinfallen immer nur die Menschen die selber so sind. Echte Zoophile würden nie mit anderen echten Zoophile so umgehen.
Natürlich hat niemand sowas auf der Stirn stehen. Also muss man irgendwie Mut aufbringen und nach anfänglichen Schreiben wenigstens Telefonate führen zu können. Und wenn die zwischenmenschliche Chemie nicht stimmt, dann ist das so. Kein Grund zu beleidigen (wobei ich das auch auf Fakes und Spinner zurückführe). Man freut sich ja trotzdem jemanden kennengelernt zu haben. Ehrlichkeit: "Du, ich freue mich Dich kennengelernt zu haben. Ich sehe aber, dass wir nicht zusammenpassen. Unabhängig von allem. Du bist Du, ich bin ich. Ich wünsche dir alles Liebe für dein Leben und deiner Zukunft. Ich hoffe viele deiner Wünsche werden in Erfüllung gehen." Es gibt nun mal den Nasenfaktor.
Wichtig ist, sei ehrlich, egal wie du zu diesem Thema stehst. Solange du kein Tier und kein Mensch zwingt, beleidigst oder anderweitig schadet, komme ich damit klar.
Ja, ich habe eine Partnerin gefunden. Lustigerweise nicht mal in einer Zoophilenplattform. Sondern auf einer ganz "normalen" Sexcommunityseite. Ich war zur ihr ehrlich. Am Anfang habe ich Nadine von mir erzählt, auch das ich zoophil bin. Was habe ich zu verlieren? Ich war zwar überrascht, dass sie sagte, dass sie damit kein Problem hätte - sie ist ein offener Mensch.
Und ja, wir wollen auch andere zoophile Menschen kennenlernen. Aber nicht um Tiere zu tauschen oder nur auf Sex reduziert zu werden. Deshalb haben es sehr viele schwer. Besonders Männer in irgendeiner Konstellation.
Sagen wir es so: jede/r, die/der nichts zu verstecken hat, nicht schauspielert und auch absolut ehrlich zu sich und zu uns ist, hat jede Chance verdient.