Hallo,
das war eine andere Herangehensweise, etwas Herbeizureden, was, so meine These, für diese Konstellation gar nicht existiert:
...
@CdB's Ausführungen zu seinen Moralvorstellungen lassen gänzlich außer Acht, was es heißt, eine Freundin zu haben. Das Vertrauen von Menschen zu hintergehen, ist nicht in Ordnung, und erst recht nicht in einer Partnerschaft.
...
Es wird Dir schwer fallen, das postulierte Vertrauen, um das es gehen soll, exakt zu benennen. Worin sollte es bestehen, es gibt ja sicher keine Absprache. Das generelle Vertrauen an sich wird in diesem Fall auch nicht tangiert, sofern man dem Hund Souveränität zugesteht. Das ist der Knackpunkt. Die menschliche Partnerschaft verändert sich durch die Zweisamkeit mit dem Hund schließlich nicht. Da der Hund der Freundin gehört, wird der Partner sie auch nicht wegen dem Hund verlassen können.
Für eine andere Herangehensweise zur Beurteilung der Situation muss man die zwei möglichen Fälle betrachten.
1. Beide Partner sind Zoos. Mir ist aus dem Forum kein Fall bekannt, wo beide Zoos sind, ein Tier haben, das nur einem Partner gehört und wo dieser Partner dem anderen den sexuellen Umgang mit dem Tier untersagen würde. Entweder sind beide Partner aktiv oder einer nur passiver Zuschauer. Würde man diesem Verbot zuwider handeln, dann wäre das ein Vertrauensbruch. Da in unserem Beispiel die Freundin aber keine Zoo ist, kann es nicht um diesen Fall gehen.
2. Nur ein Partner ist ein Zoo. Der Nicht-Zoo-Partner, dem das Tier gehört, würde eine sexuelle Handlung mit seinem Tier aus allgemein in der Bevölkerung verbreiteten Ethikvorstellungen und gesellschaftlichen Normen ablehnen, weil es dem Tier angeblich schaden würde, vor allem aber, weil dem Tier keine Souveränität zugestanden wird. Damit es jedoch als Vertrauensbruch bezeichnet werden könnte, müsste die Handlung an sich innerhalb der akzeptierten Norm liegen.
Egal, wie man es dreht und wendet, es läuft immer auf das Selbe hinaus, tierische Souveränität und dem Tier zugestandene sexuelle Selbstbestimmung.
Zudem hat
@Hellbeast recht, dass es den Hund in Schwierigkeiten bringen könnte oder seine Beziehung zur Besitzerin belasten oder ihn schlicht sehnsüchtig machen und enttäuschen. Zwar können Hunde lernen, dass sie etwas bei einem Menschen dürfen und bei einem anderen nicht, aber dieser Lernprozess braucht Zeit.
Nein, das ist eine nicht zutreffende Verallgemeinerung. Ein Hund kann genau unterscheiden, bei wem er sich was erlauben kann. Die Annahme, dass ein Hund eine Erfahrung einfach auf einen anderen Menschen übertragen würde, ist falsch. Es ist genau umgekehrt, der Hund kann lernen, dass seine Erfahrung oder Handlung mit anderen Menschen auch möglich ist, oder andersrum, bestimmtes Verhalten, zum Beispiel Gehorsamkeit erwünscht ist. Das hängt aber vom anderen Menschen ab, ihm das beizubringen. Wenn ein Besucher einem Hund bei jedem Besuch ein Leckerli mitbringt, nimmt der Hund deshalb nicht an, dass das nun jeder Besucher tun wird. Hunde sind sehr unterscheidungsfähig - was auch für viele andere Tiere gilt.
Tiere sind - leider - sehr geduldig und erdulden Entbehrungen ohne aufzumucken. Beispiele gibt es viele, jahrelange Zwingerhaltung, doch nach der Befreiung vertraut der Hund dem Menschen trotzdem noch. Schmerzhaftes Pferdetraining, doch die Tiere bleiben unterwürfig und vertrauen dem Menschen nach der Tortur auch weiterhin. Ein Hund, der Sex mit dem Menschen erfahren hat, wird deshalb nicht enttäuscht sein, sondern unendlich Geduld haben.
Süchtig machen ist auch nicht die richtige Wortwahl. Der Hund wird vielmehr eine gewisse Sicherheit erlangen, dass es mit einem bestimmten Menschen Sex geben kann. Meiner Erfahrung nach nimmt er dann eine Art Bereitschaftshaltung ein, aber wartet ab, bis die Chance eindeutig geboten wird. Da uns Hunde so ausgezeichnet lesen können, fällt es ihnen nicht schwer, die richtigen Signale zu identifizieren, ansonsten aber sich ganz normal und passiv zu verhalten. Mir sind da beispielsweise keinerlei kompromittierende Situationen untergekommen, wenn der Hund und andere Menschen mit anwesend waren.
Selbstverständlich kann, wie beim Menschen, der Sexualtrieb zwar trainiert werden, aber die Veranlagung zu einer Sucht ist etwas ganz anderes. Ich weiß von Frauen, die brauchen es vier fünf Mal am Tag und haben einen entsprechenden Beruf gewählt. Das ist eine Sucht. Ich kenne auch einen Hund, der mir vergleichbar veranlagt zu sein scheint - oder sagen wir, der einfach eine sehr hohe Libido hat. Trotzdem verhält er sich im Alltag völlig unauffällig. Ich kenne andere Hunde, die sind nach spätestens dem zweiten Mal am Tag ausgelutscht und brauchen einen oder mehrere Tage Pause, sind also längere Zeit überhaupt nicht erpicht auf Sex.
Mir ist bislang kein sexuell aktiver Vierbeiner bekannt, der von sich aus Sex fordert. Hunde mögen einen vielleicht auf bestimmte Weise anzusehen, um diesen Wunsch auszudrücken, aber mehr geschieht nicht. Tut mir leid, hier masochistische Fantasien zu zerstäuben. Die einzigen Tiere, die das fordern sind immer die, die keinen Sex haben. Vom Rüden, der alles anrammelt, was er packen kann bis zum Eselhengst, der mit Wallachen zusammen steht und in seiner Not seine Nicht-Zoo Besitzerin zu besteigen versucht.
Ok, zur Ehrenrettung, wenn ein Hund aber jetzt die eindeutigen Signale erhält, kann er schon fordernd werden. Er geht dann ja von Einverständnis aus.
Grüße,
CdB